10.09.2010

Das Lied der Maori

Der zweite Band der wunderschönen Trilogie (ich habe gehört, es gibt sogar schon einen 4. Band) einer Familiensage mit facettenreichen Erlebnissen und mitfühlenden Schicksalsschläge zweier Familien.
Ich lese gerade den zweiten Band und stolperte heute wieder über eine sehr schöne Stelle, die ich mal heute veröffentlichen möchte.


[…] William ließ seine Frau aufs Bett sinken.
„Willst du das Kleid selbst ausziehen oder ...“
„Welches Kleid?“ Kura riss ihren Auschnitt einfach auf.Sie machte sich keine Mühen mit Haken und Mieder. Wozu auch? Sie würde das Hochtzeitskleid ohnehin nie wieder tragen. William spürte seine Erregung wachsen. Ihre Wildheit sprengte alle Konventionen. Er warf alle Bedenken ab und zerrte seinerseits an dem zarten Stoff, befreite sich zwischendurch so schnell es ging von seiner Hose und warf sich, noch halb bekleidet, über sie. Er küsste ihren Hals und den Brustansatz und löste ihre Korsage, was nicht so schnell ging, denn das Fischbein setzte ihm Widerstand entgegen. Aber dann war sie endlich nackt und streckt sich ihm verlangend entgegen. William hatte eigentlich gelernt, dass man mit Jungfrauen zärtlich umgehen musste - […] Kura jedoch kannte kein Schamgefühl. Sie wollte ihn in sich fühlen und wusste anscheindend genau, was sie erwartete. William fand das befremdlich. Eine Frau sollte nicht so begierig sein, fand er. Aber dann ergab er sich ganz ihrer Leidenschaft, küsste sie, rieb sich an ihr und drang schließlich fast triumphierend in sie ein. Kura schrie kurz auf – William wusste nicht, ob vor Schmerz oder Lust – und stöhnte dann laut, als er sich in ihr zu bewegen begann. Sie schlug ihre Fingernägel in seinen Rücken, als wollte sie ihn noch tiefer in sich hineinzwingen. Schließlich explodierte er in der Exstase seines Lebens, während Kura ihre Zähne in seine Schulter schlug und vor Lust weinte, in der Auflösung ihrer gestillten Begierde. Doch schon begann sie, ihn wieder zu küssen und mehr zu fordern.
William hatte so etwas noch nie erlebt, ja er hätte nicht geglaubt, dass eine solche Sinnlichkeit möglich wäre. Und Kura versank in einem Strom aus Melodien und Gefühlen, wie sie bisher noch keine Arie, kein Liebeslied in ihr hatte auslösen können. Bislang hatte die Musik ihr Leben beherrscht, und immer noch würden es Harmonien sein. Aber dies hier war stärker, und sie würde alles dafür tun, es immer wieder zu erleben. Kuras Panzer aus Gleichmut zersprang in dieser Nacht, und William gab ihr alles, wovon sie geträumt hatte. [...]


Sarah Lark -Das Lied der Maori ( S. 175ff)



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